Zukunft ohne Jugend?!

Die Trommeln haben zu Ende geschlagen, ein Tarifabschluss wurde erzielt. Die Älteren von uns, die noch zum HTV1 gehören, tragen die größte Last.

Doch wie steht es um die Jugend?

Jubel auf, die Ausbildungsvergütungensteigen um 140 € brutto! Ein Schritt in die richtige Richtung, denn als Gering verdienende leiden wir besonders unter der Inflation der letzten Jahre.

. . . und wie sieht’s mit dem Rest aus?

VW bot jährlich 1150 Ausbildungsplätze (inkl. StiP) an, die auf alle Standorte in Deutschland verteilt sind. Diese Zahl wurde nun auf 650 gekürzt.

Der Vorstand wollte sogar runter auf 420. Wir sprechen hier von einem Weltkonzern, der diese Kürzung vornimmt. Zoomen wir mal etwas raus. Im Jahr 2023 haben 26.381 Bewerberinnen keinen Ausbildungsplatz gefunden (Berufsbildungsbericht 2024). Wie sehr die Chancen auf einen Ausbildungsplatz nach der beschlossenen Kürzung bei VW steigen, kann sich jeder selber aus rechnen.

Eine weitere Auswirkung des Abschlusses ist, dass die Ausbildung nun zentralisiert angeboten wird. Bedeutet: Werden bestimmte Berufe nur noch in Wolfsburg angeboten, werden den an deren Standorten noch mehr Ausbildungsplätze abgezogen. Auszubildende müssen dadurch ggf. längere Wege in Kauf nehmen oder umziehen. Trotzdem war das Jahr 2024 von einer kämpferischen Haltung der Jugend geprägt. An den verschiedenen Standorten wurden Transparente und Banner entworfen und die eigenen Interessen auf die Straße getragen. Diese Hoffnung und Mobilisierung gilt es in den kommenden Auseinandersetzungen zu nutzen.