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Betriebszeitung der DKP für VW Braunschweig und Wolfsburg

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Ausgabe 2006/03

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INHALT


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Profite bei VW

Für sie die Milliarden – für uns der Verzicht?

Das Ergebnis des VW-Konzerns stieg um 54% auf 3,14 Mrd., der Reingewinn gar um 61% auf 1,12 Mrd. €. Auch die Markengruppe Volkswagen kehrte in die Gewinnzone zurück. Ihr Ergebnis beträgt 638 Mio. €.

Doch das alles reicht den Herren vom Vorstand nicht! Bis 2008 soll der Profit auf 5,1 Mrd. € steigen. Denn: der Gewinn kann nie hoch genug sein und der Börsenwert auch nicht. Da ist sich der gesamte Vorstand einig. Unterschiede gibt es anscheinend nur in der Art und Weise, wie gespart werden soll. Kostensenkungen entweder durch weniger Beschäftigte oder geringere Kosten pro Beschäftigten. Im Zweifel aber beides zusammen!

Dabei liegen alternative Vorschläge für Kostensenkungen auf dem Tisch:

Das hieße strategische Entwicklung von Volkswagen, das hieße langfristiges Denken.

Genau das scheint Herr Bernhard bei McKinsey nicht gelernt zu haben. Für ihn scheint es einfacher zu sein, Werke zu verkaufen und auf Kosten der Beschäftigten zu sparen, als gewonnene Erkenntnisse umzusetzen. Nur: dazu braucht es keine teuren Manager, die Millionen könnten sehr schnell eingespart werden!

Ohnehin sind die Managementfehler der Vergangenheit schon teuer genug gewesen. Die Nobel-Marken, die sich nie rechnen werden, die Visionstür, das Laserschweißen, die falsche Modellstrategie in China, Doppelentwicklungen bei VW und Audi . . . um nur einige zu nennen!

Um die unsozialen Vorhaben durchzusetzen, werden Gerüchte und Falschmeldungen in die Welt gesetzt. Zum Beispiel Komponente: da konnte man in Artikeln lesen, dass es sich um Werke ohne jede Technologie handele, die noch dazu Verluste produzieren. Woher hat die Presse solche Informationen? Von Beschäftigten und Betriebsräten sicher nicht. Geschäftsschädigung ist so etwas und falsch obendrein. In Braunschweig z.B. steht neueste Technik, die Produktivität wurde im letzten Jahr um 10% gesteigert und es gab sogar Gewinn!

Für den Höchstprofit ist den Herren jedes Mittel recht: Erpressung, das Schüren von Angst um den Arbeitsplatz, das Ausspielen von Belegschaften der Standorte (national und international) gegeneinander, und Verleumdung, um die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen.

Gegenwehr ist nötig und möglich!

Gegenöffentlichkeit in Form von Leserbriefen und Pressemitteilungen, Aufklärung im Freundes- und Bekanntenkreis!

Gegendruck durch Aktionen: Betriebsratsinformationen während der Arbeitszeit, Besuche bei der Werk- oder Personalleitung, Begleitung von Verhandlungen (die Auszubildenden haben es vorgemacht!), Aktionen auf Betriebsversammlungen, wie zuletzt von den Azubis und den Beschäftigten der Kunststofftechnik in BS oder der Auftritt der Kollegen in WOB zur Verscherbelung des Tafelsilbers auf der letzten Betriebsversammlung.

Gegenwehr durch Streiks wie die Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen in Pamplona es jetzt planen.

Einen Teilerfolg in Sachen Ausbildung bei Volkswagen gibt es ja! Und wenn man den letzten Brief von Bernhard liest, könnte man meinen, er rudert zurück!
Auf jeden Fall wäre es angebracht, die Gegenwehr gegen die Pläne des Vorstands zu verstärken. Damit die Herren, ob sie nun Bernhard heißen oder Pischetsrieder, merken, dass wir nicht zulassen, abgeschlossene Verträge in Frage zu stellen, nach dem Motto: Was schert mich mein Geschwätz und meine Unterschrift von gestern!


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VW-Spanien

Streik gegen Erpressung

Nach den mit brutaler Erpressung erzwungenen Kündigungen von 660 KollegInnen bei Seat will der VW-Vorstand in Spanien offenbar durchziehen.

Er legte dem Betriebsrat des VW-Werkes in Pamplona eine Betriebsvereinbarung vor, die erhebliche Verschlechterungen des geltenden Tarifvertrages verlangte und lockte im Falle der Zustimmung mit einer Produktionssteigerung um 10000 Polo pro Jahr. Als die Gewerkschaftsvertreter Anfang März ablehnten, konterte die Konzernzentrale nun mit der Drohung, die Produktion unter die bisherigen Stückzahlen zu senken.

Diese Erpressungspolitik ist natürlich nur dann möglich, wenn andere VW-Werke die entsprechende Produktion übernehmen. „Die Position der Standortverteidigung durch Verzicht führt lediglich dazu, dass man die Kolleginnen und Kollegen in anderen VW-Werken im Regen stehen lässt“, meinte dazu Benito Uterga, Sprecher der Betriebsräte-Mehrheit im Werk Pamplona. Die spanischen KollegInnen hoffen nun auf die Solidarität der anderen Werke. Gleichzeitig beschlossen sie einen Mobilisierungs-Stufenplan gegen die Vorstands-Erpressung. In der ersten Woche sollen 24 Stunden gestreikt werden, in der zweiten 48 Stunden „ und wenn alles nichts hilft, danach unbegrenzt.

Auf der letzten Vertrauenleuteversammlung in Braunschweig wurde bereits eine Solidaritätsadresse formuliert. Öffentlichkeit soll hergestellt werden, wenn es wirklich einen unbefristeten Streik geben sollte, brauchen die KollegInnen Geld!! Es geht in Pamplona, wie auch bei uns, um dasselbe: Länger arbeiten für weniger Entgelt, größere Arbeitshetze und Auslagerung von Tätigkeiten sowie die Vernichtung von Arbeitsplätzen. Wo hier noch zu oft der Standortlogik gefolgt wird, gehen die baskischen Kollegen einen anderen Weg: alle 4 Gewerkschaften sind sich einig und nehmen den Kampf gegen die Konzernzentrale auf!

Damit kämpfen sie auch dagegen an, uns als „billiges“ Beispiel präsentiert zu werden, mit dem wir dann erpresst werden können. Deshalb muss ihnen unsere Solidarität gehören!

Deshalb bleibt zu hoffen, dass auch der europäische Konzernbetriebsrat sie nicht „im Regen stehen lässt“ und die notwendige Solidarität organisiert.


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VW-Werk Wolfsburg

Lange und stürmische Betriebsversammlung

Die Betriebsversammlung am 9.3.06 im VW-Werk Wolfsburg war lang: 62 Diskussionsredner zu den Berichten von BR und Geschäftsleitung sorgten dafür, dass sie vom frühen Vormittag bis in die Abendstunden dauerte.

Und sie war stürmisch. Schon zum Auftakt marschierte eine Demozug von ca. 1000 KollegInnen unter großem Beifall in die Halle 11 ein. Im Mittelunkt ein Wagen, von dem aus Herren im schwarzen Anzug und mit Bernhard-Masken Tafelsilber mit Aufdrucken verschleuderten: Europcar, Komponentenwerk Braunschweig, Komponentenwerk Salzgitter, Sitech, Ausbildung, Werk Brüssel.... Gleichzeitig wurde ein Flugblatt der VKL verteilt, auf der die „Verschleuderung unseres Tafelsilbers“ durch den Vorstand, v.a. durch Bernhard scharf angegriffen wurde.

Auch die Aussage mit der Einführung der 35-Stunden-Woche pro Pkw 300 € einsparen zu können wurde mit dem Hinweis widerlegt, dass das genau die Summe sei, die allein die verkorkste Visionstür kostet, die übrigen Management-Fehler wie Laserschweißen usw. noch gar nicht mitgerechnet.

Eine solch kämpferische Betriebsversammlung kann weder Höhepunkt noch Schlusspunkte des Kampfes um Tarifverträge und Arbeitsplätze sein – sondern ein guter Auftakt für kommende Auseinandersetzungen!

 

Lange Fassung (aus UZ Nr. 12 vom 24. März 2006

 

Protest gegen den umfassenden Angriff

Stürmische Betriebsversammlungen im VW-Werk Braunschweig und Wolfsburg gegen Kürzungspläne des VW-Vorstandes

Die Betriebsversammlung am 9. 3. im VW-Werk Wolfsburg war lang: 62 Diskussionsredner zu den Berichten von Betriebsrat und Geschäftsleitung sorgten dafür, dass sie vom frühen Vormittag bis in die Abendstunden dauerte. Und sie war stürmisch.

Schon zum Auftakt marschierte eine Demozug von ca. 1 000 KollegInnen unter großem Beifall in die mit rund 25 000 VW-Beschäftigten fast aus den Fugen platzende Halle 11 ein. Im Mittelpunkt ein Wagen, von dem aus Herren im schwarzen Anzug und mit Vorstands-Masken Tafelsilber mit Aufdrucken verschleuderten und mit einem Hammer zertrümmerten: Europcar, Komponentenwerk Braunschweig, Komponentenwerk Salzgitter, Sitech, Ausbildung, Werk Brüssel. Gleichzeitig wurde ein Flugblatt der Vertrauenskörper-Leitung (VKL) verteilt, auf der die "Verschleuderung unseres Tafelsilbers" durch den Vorstand, vor allem durch Markenchef Bernhard scharf angegriffen wurde.

Ein gellendes Pfeifkonzert dann, als der neue Personalvorstand Neumann die "zu hohen Arbeitskosten und die zu geringe Produktivität" im Wolfsburger Werk anprangerte. Neumann war sichtlich überrascht, dass ihm ein solcher Gegenwind entgegenschlug. Als Markenvorstand Bernhard die aufgeladene Betriebsversammlung schon nach Neumanns Rede verließ, brachte dies das Fass fast zum Überlaufen. Alle 62 Diskussionsredner kreideten ihm das übel an. Und Riesenjubel gab es, als der IG-Metall-Bevollmächtigte Schulz in Anspielung auf die kommende Fußball-WM vorschlug, "ein solcher Manager disqualifiziert sich selbst und sollte auf die Transferliste gesetzt werden".

Hitzige Diskussionen und gellende Pfiffe für den Vorstand auch auf der parallel ablaufenden Betriebsversammlung der Auto 5000 GmbH. Dort wird von 3 800 KollegInnen zu deutlich unter dem VW-Haustarif liegenden Bedingungen der VW-Touran gefertigt. Ihnen will der VW-Vorstand in der laufenden Tarifrunde noch weitere Unverschämtheiten zumuten: Abbau der Urlaubstage von 32 auf 24 und Reduzierung des Jahresentgeltes durch Ausweitung der unbeliebten, mit dem Grundlohn bereits abgegoltenen Samstagsschichten von 30 auf 48. "Da will man die Beschäftigten bei Auto 5000 zum billigen Jakob machen", so der Betriebsratsvorsitzende Heim unter großem Beifall. Die laufende Tarifrunde bei Auto 5000 gilt allgemein als Aufgalopp des VW-Vorstandes für den erwarteten umfassenden Angriff auf den VW-Haustarif, wenn dieser Anfang 2007 neu verhandelt werden wird.

Markenchef Bernhard läuft auch im VW-Werk Braunschweig weg

Mehr als 4 000 Beschäftigte forderten auf der Betriebsversammlung in Braunschweig am 15. 3. von Markenvorstand Dr. Bernhard ein klares Bekenntnis zum Standort. Auf Transparenten, wie: "Wir sind doch keine Bernhardiner, Arbeitszeitverlängerung schafft Arbeitsplätze – und die Erde ist eine Scheibe. Wer uns in Frage stellt, den stellen wir in Frage, wir lassen die Ausbildung nicht beerdigen" und der Forderung nach Absicherung der gefährdeten Teile und einer Komponentenstrategie ließen die Beschäftigten keinen Zweifel an ihrer Meinung.

Gleich zu Beginn der Versammlung enthüllten Beschäftigte ein Auto mit sämtlichen in Braunschweig gefertigten Teilen. Die Forderung des Betriebsratsvorsitzenden Uwe Fritsch, dass das auch in Zukunft so bleiben müsse, unterstützten sie mit minutenlangem stehenden Beifall, der auch das Selbstbewusstsein und den Stolz auf ihre Produkte widerspiegelte. Die Rede von Uwe Fritsch wurde gleich zu Beginn von vier Beschäftigten unterbrochen, die aus den im Augenblick am meisten gefährdeten Bereichen kamen.

Die Vertreterinnen der Auszubildenden und des Maschinen- und Werkzeugbaus, sowie die Vertreter der Lenkung und der Kunststofftechnik, stellten ihre Forderungen und Fragen an Herrn Bernhard, bevor dieser frühzeitig die Versammlung verlassen konnte. Vorstandsmitglied Bernhard wiederholte in seinem Beitrag die bekannten Thesen: VW produziere zu teuer, in schlechter Qualität und in Werken, die nicht ausgelastet und nicht wettbewerbsfähig seien. Auf die Fragen ging er nicht ein. Die einzige Aussage zum Werk Braunschweig, war, "dass es nicht in Gänze in Frage stehe"! In der anschließenden Diskussion, der sich Bernhard wie zuvor in Wolfsburg entzog, setzten sich die Beschäftigten in mehr als 25 Beiträgen mit der Politik des Vorstandes auseinander. Weitere Schwerpunkte in der Diskussion waren auch die angedrohten Lohnsenkungen und die Arbeitszeitverlängerung auf 35 Stunden ohne Lohnausgleich.

Zwar hatten der Betriebsratsvorsitzende und auch der Bevollmächtigte der IG Metall Flagge gezeigt und eine Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich zurückgewiesen, doch gab es Hinweise wie "Wir wollen gar keine Arbeitszeitverlängerung, weder mit noch ohne Entgeltausgleich!" Angesichts der bevorstehenden Betriebsratswahlen wurde sich auch mit der Rolle des Betriebsrates und der IG Metall auseinandergesetzt. Aufrufe, wie "Ungültig wählen" spiegeln sicher eine Minderheitsmeinung wieder. Positiv bemerkenswert aber solidarisch kritische Beiträge, die sich "eine kämpferische IG Metall wünschten" und an Betriebsrat und Verhandlungskommission appellierten "nicht gleich alles zu unterschreiben, sondern erst die Belegschaft zu fragen!" Eine Rolle spielte auch die Solidarität mit den Beschäftigten in der Metallindustrie und im Öffentlichen Dienst, aber auch mit den streikenden spanischen Kollegen bei VW Navarra im Baskenland. Die über 4 000 Beschäftigten verabschiedeten eine Solidaritätserklärung, in der es u. a. heißt: "Der Kampf um den Erhalt unserer Arbeitsplätze und unserer Arbeitsbedingungen kann nach unserer Überzeugung aber nicht isoliert an den einzelnen Standorten geführt werden, sondern nur wenn wir zusammen stehen und uns nicht gegeneinander ausspielen lassen, können wir mit unseren berechtigten Forderungen erfolgreich sein. Deshalb ist es notwendig, dass wir uns über unsere Aktivitäten austauschen und voneinander lernen."

Die Auseinandersetzungen bei VW zeigen im Kern zwei unterschiedliche Kapitalstrategien auf. Die eine Seite steht für eine kurzfristige Profitmaximierung – für die u. a. das VW-Vorstandsmitglied Bernhard und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff steht. Die andere Seite plädiert eher für langfristige, nachhaltige Profitsicherung, für die solche Industriellen-Familien-Clan wie Piech bei Porsche und Quant bei BMW stehen. In diesen Auseinandersetzungen stößt der Betriebsrat mit seinen Möglichkeiten an die Grenzen seiner politischen Handlungsfähigkeit. Es fehlen europäische Mindeststandards in Fragen der Arbeitszeitverkürzung, des Arbeitsrechts, des Arbeits- und Umweltschutzes und der Mitbestimmung, die sich an gewerkschaftlichen Positionen orientieren. Es fehlen aber auch die gesellschaftlichen Alternativen aus Sicht der Gewerkschaften, die den Abwehrkämpfen eine neue Perspektive geben würde.

Wolfgang Teuber/"Roter Käfer"


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Aus dem Leben

Fritz und der Terminator

„Also Fritz,“ sagt neulich der Willi in der Pause, „durch den Bernhard blick ich nicht mehr durch. Erst will er die Komponente am liebsten auf’m Flohmarkt verhökern, und dann schreibt er uns wieder Briefe, dass seien alles „Spekulationen ohne Grundlage“.

Weiß der heute nicht mehr, was er gestern gesagt hat?“ „Dem glaub ich doch kein Wort mehr“,  ruft Susi dazwischen, „der meint doch, er wär der Terminator, der bei VW knallhart ausmisten muß. Motto: Wer sich nicht rechnet, ist überflüssig!“- „Wenn ich den sehe, fällt mir immer die Romika-Werbung ein: Nichts wie reintreten!“, knurrt Ferdi. „Lasst Euch nicht täuschen“, mischt sich der dicke Paule ein, „der Bernhard gibt zwar den Rambo, aber der hat die ganzen Großkopferten hinter sich. Hat der Pischetsrieder auf der Pressekonferenz doch gesagt: ‚Der Konzernvorstand zieht an einem Strang’. Nur, dass wir das andere Ende um den Hals haben, hat er verschwiegen!“

Recht hat er, der Paule, meine ich. Der ganze Konzernvorstand steht hinter dem Ziel, den Profit bis 2008 auf über 5 Milliarden Euro hochzutreiben. Und sie sind sich einig: Das geht nur durch Arbeitsplatzabbau und Leistungsverdichtung, das geht nur, wenn unser Haustarifvertrag bis dahin mindestens auf Auto 5000-Niveau runtergeschruppt wird. Und dabei spielen sie sich gegenseitig die Bälle zu: Ihr Ziel, den Maximalprofit, verlieren sie dabei nicht aus den Augen. Und das hat System: Kapitalistisches System. Das müssen wir wissen, wenn wir unseren Haustarifvertrag verteidigen wollen. Denn dagegen gilt es anzukämpfen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Meint jedenfalls

Euer Fritz

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Betriebsratswahl 2006

Nehmt Euer Wahlrecht wahr

Bis zum 30. März finden in den VW-Werken die BR-Wahlen statt. Termine und  Anzahl der konkurrierenden Listen sind an den Standorten unterschiedlich. Einheitlich ist unsere Empfehlung für die Beschäftigten:  Nehmt Euer Wahlrecht wahr und stimmt für die Listen der IGMetall!

Verfehlungen von einigen Betriebsräten, Unzufriedenheit mit einzelnen Personen, oder auch zweifelhafte Entscheidungen von ganzen BR-Gremien sollten innerhalb der Gewerkschaft unter Formulierung von Alternativen ausgetragen werden. Protest in Form von Wahlenthaltung und ungültigen Stimmzetteln hilft nicht weiter! Es ist nicht die Zeit, Meinungsunterschiede in den Vordergrund zu stellen. Einheit und Bündelung der Kräfte ist angesagt um dem Vorstand die Stirn zu bieten und Tarifverträge zu verteidigen.

Der Vorstand wird genau beobachten, ob es eine sinkende Wahlbeteiligung oder ein schlechteres Wahlergebnis für die IGM gibt. Danach wird er entscheiden, ob seine Angriffe Aussicht auf Erfolg haben. Wenn das Wahlergebnis sich nahe am Organisationsgrad der IGM bewegt, wird er wissen, dass er mit dem einheitlichen Widerstand der Beschäftigten zu rechnen hat. Das zählt – nichts anderes !


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Opel Bochum

Feuern und Heuern!

In der letzten Ausgabe berichtete die DKP Bochum, dass bei Opel Bochum bis zu 300 Beschäftigte der Zeitarbeitsfirma Adecco arbeiten sollen.pann

Inzwischen sind es mehr als 300 Zeitarbeiter bei Opel Bochum. Trotzdem sollen immer noch mehr als 800 Kollegen gehen. Anscheinend soll in der Salamitaktik Stammbelegschaft gegen Zeitarbeit ausgetauscht werden.

Bei den bei Opel eingesetzten Beschäftigten von Adecco handelt es sich ausschließlich um qualifizierte Facharbeiter mit Metall-Berufsausbildung, deren Entlohnung allerdings um bis zu einem Drittel unter den Opel-Löhnen liegt. Außerdem unterliegt der Einsatz von Beschäftigten von Zeitarbeitsfirmen bei Opel der totalen Flexibilisierung und erfolgt nach dem Motto „heuern und feuern“.

Der verstärkte Einsatz von Fremdfirmen und sog. Leiharbeitern bei Opel ist ein Stück kapitalistischer Produktionsphilosophie des GM-Konzerns. Diese besagt, es ist „egal, wer die Autos baut, Opelaner, Leiharbeiter oder Fremdfirmen. Die Hauptsache ist, man sei kostengünstiger als andere.“

(aus Linker Blinker, Zeitung der DKP für Opel Bochum 2/2006)


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Kommunales Eigentum

Nicht nur bei VW steht das Tafelsilber auf der Verkaufsliste!

Wem gehört die Stadt?

Die Kommunalwahl findet erst im September statt, aber schon jetzt geht es heiß her. Die Bürgerinitiative für den Erhalt öffentlichen Eigentums wird vom Oberbürgermeister vor Gericht gezerrt, um einen Maulkorb verpasst zu bekommen. Niemand soll behaupten dürfen, dass der Verkauf der Abwasserentsorgung an den Multi Veolia von der Kommnalaufsicht nicht uneingeschränkt genehmigt sei.

Wie heißt es so passend: Getroffene Hunde jaulen. Unbequem sind die Enthüllungen der Bürgerinitiative über die fragwürdigen finanziellen Transaktionen. Haben sie und die Klagen von betroffenen Bürgern doch die Schwächen und Widersprüche im komplizierten Vertragswerk aufgedeckt.

Klar ist: Privatisierungen öffentlichen Eigentums bringen den Käufern Vorteile und kosten den Bürger bares Geld. Ob öffentliches Wohneigentum verkauft wird oder der Schlosspark, oder die Energieerzeugung, die Ampeln oder die Abwasserentsorgung – immer wird der Käufer versuchen, den Verkaufspreis möglichst schnell wieder herein zu bekommen. Das geht mit höheren Preisen, mit schlechteren Arbeitsbedingungen der Beschäftigten oder mit Verschlechterung der Leistungen.

Das viel gepriesene „Wunder von Braunschweig“ werden wir sehr bald als „blaues Wunder“ erleben. Der Verkauf des öffentlichen Eigentums hat die Stadt arm und abhängig gemacht. Tafelsilber kann man nur einmal verkaufen!

Der Oberbürgermeister und seine Ratsmehrheit nimmt die Interessen der Reichen und Mächtigen wahr. Die Muntes und Boreks haben zusammen mit der Braunschweiger Zeitung Hoffmanns Wahlkampf nach Kräften unterstützt und tun das weiterhin. Diese geballte Macht der Unternehmer und ihrer Presse hat auch der OB-Kandidat der SPD zu spüren bekommen. Es ist gut, dass sich die SPD an die Seite der Bürgerinitiative gestellt hat, aber ob die Sozialdemokraten tatsächlich wieder eine soziale Politik machen werden, wird noch zu beweisen sein.

Wir, die DKP Braunschweig, werden eine linke Kandidatur zur Kommunalwahl unterstützen. Die außerparlamentarischen Bewegungen brauchen eine Vertretung im Stadtrat.

Infos zur Privatisierung unter: www.unser-braunschweig.de der Seite der Bürgerinitiativen


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